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Das Schriftsatzprogramm
    LaTeX bietet die Möglichkeit,
    sogenannte Gleitobjekte zu verwenden. Typischerweise sind das große,
    zusammenhängende Objekte wie Abbildungen oder Tabellen. In Büchern und
    Artikeln macht es bei derartigen Objekten überhaupt keinen Sinn, dass Sie an
    der gleichen Stelle ausgegeben werden, wo sie im Quelltext stehen. Es ist
    äußerst unwahrscheinlich, dass sie genau dort Platz haben und einen guten
    Seitenumbruch ermöglichen. Die unvermeidliche Folge einer festen Platzierung
    solcher Objekte wären unvollständig gefüllte Seiten, die immer dann
    auftreten, wenn eine Abbildung oder Tabelle eben nicht mehr vollständig auf
    die laufende Seite passt und daher vor dem Objekt die Seite umbrochen werden
    muss. Viel sinnvoller ist es, das entstehende Loch mit Textmaterial
    aufzufüllen, das der Autor eigentlich erst nach der Abbildung eingegeben
    hat. LaTeX nimmt dem Autor
    genau diese Arbeit des optimalen Seitenaufbaus ab, indem es für Abbildungen
    und Tabellen die
    Gleitumgebungen {figure}
    und {table} zur Verfügung
    stellt.
Die Positionierung der Gleitobjekte wird in LaTeX von Gleitparametern gesteuert. Sie bestimmen Regeln und Grenzen, die bei der Positionierung von Gleitobjekten einzuhalten sind. Die Voreinstellung dieser Parameter ist sehr restriktiv, sodass es bei Dokumenten mit relativ vielen Abbildungen (oder Tabellen) zu einer ungünstigen bis unbrauchbaren Positionierung der Objekte kommt, weil sie eventuell mehrere Seiten von ihrem Verweis im Text fortgleiten. Abhilfe kann eine andere Einstellung der Gleitparameter schaffen. Ein Vorschlag, mit dem ich gute Erfahrungen bei technischen Dokumenten gemacht habe, ist
    \setcounter{topnumber}           {1}
    \setcounter{bottomnumber}        {1}
    \renewcommand{\floatpagefraction}{0.8}
    \renewcommand{\topfraction}      {0.8}
    \renewcommand{\bottomfraction}   {0.5}
    \renewcommand{\textfraction}     {0.15}
    \makeatletter
      \setlength{\@fptop}{0pt}
    \makeatother
    
    Die letzte Anweisung sorgt dafür, dass einzelne Grafiken auf einer Floatpage oben platziert werden und nicht vertikal zentriert. Die obigen Werte sind Erfahrungswerte und müssen nicht in jedem Fall die beste Lösung sein. Bei meinen Dokumenten komme ich damit aber ausnahmslos ohne jede Platzierungsoption bei den Gleitumgebungen aus.
Das häufig angefragte völlige Abstellen des Gleitprozesses ist meistens
    keine gute Lösung. Die Folge wären schlecht gefüllte Seiten und damit ein
    sehr unruhiges Erscheinungsbild, viel Handarbeit mit hart kodierten
    Seitenumbrüchen sowie ein Dokument, das äußerst anfällig gegen
    Umbruchänderungen ist. Sollte es dennoch in Einzelfällen erforderlich sein,
    dass eine Abbildung nicht gleitet, dann ist die einzig logische Konsequenz,
    auf die Verwendung einer Gleitumgebung ganz zu verzichten. Dabei eignen sich
    Umgebungen wie {center} oder
    {flushleft}, um etwas Vor-
    und Nachabstand zu erzeugen
    und {minipage}, um Grafik
    und Bildunterschrift zusammenzuhalten. Die Dokumentenklassen aus dem Paket
    »KOMA-Script« stellen für diese Anwendung das
    Makro \captionof zur Verfügung. Damit lassen
    sich Bild- und Tabellenunterschriften auch ohne die
    gleitenden {figure}-
    oder {table}-Umgebungen
    erzeugen. Das Makro erwartet als erstes Argument die Art der Unterschrift,
    die erzeugt werden soll. Ein Beispiel für die Anwendung sieht so aus:
    % Eine nicht-gleitende Abbildung
    \begin{center}
      \begin{minipage}{\linewidth}\centering
        \includegraphics{logarithmus}
        \captionof{figure}{Verlauf der Funktion $y = \ln (x)$.}
        \label{fig:logarithmus}
      \end{minipage}
    \end{center}
    
    Verwendet man keine Klasse aus dem Paket »KOMA-Script«, dann
    kann man auf die Pakete capt-of
    oder caption zurückgreifen, welche
    ebenfalls das Makro \captionof bereitstellen.
    Wenn der volle Funktionsumfang
    des caption-Paketes (die Beeinflussung
    des Layouts von Bild- und Tabellenunterschriften) nicht benötigt wird, ist
    das capt-of-Paket völlig ausreichend.
Die Einstellung der Seitenränder ist keinesfalls beliebig. Sie sollte bewährten Regeln folgen, die hier unter Beschränkung auf das Wichtigste dargelegt werden sollen. Die häufige Zielvorgabe »Den Platz auf dem Papier möglichst gut ausnutzen« ist keine typografische sondern eine extrem laienhafte Regel. Hauptkriterium für einen guten Satzspiegel ist die Zeilenlänge. Sind die Zeilen zu lang, hat das Auge Mühe, den Anfang der nächsten Zeile schnell genug zu finden und das flüssige Lesen wird erheblich erschwert. Eine Daumenregel für gute Lesbarkeit sind etwa 60 Zeichen pro Zeile, Wortzwischenräume mit eingeschlossen. Insgesamt ist die Wahl eines guten Satzspiegels sehr viel komplexer, da auch Papierformat, der Schriftcharakter, der Durchschuss und sogar die Art der Kolumnentitel eine Rolle spielen. An dieser Stelle genügt aber zunächst die Erkenntnis, dass Seitenränder nicht nur eine Frage der Ästhetik sind. Sie sollen vor allem eine gute Lesbarkeit ermöglichen und sind deshalb nicht willkürlich und vor allem auch nicht unabhängig voneinander einzustellen.
Bei einseitigem Layout sind linker, rechter und oberer Rand gleich breit, der untere Rand ist etwas breiter. Der breitere untere Rand soll ausreichend Platz bieten, um das Blatt festzuhalten ohne dabei in den bedruckten Bereich greifen zu müssen. Eine meistens brauchbare Wahl für das Breitenverhältnis der Ränder links:oben:rechts:unten ist 5:5:5:8, was näherungsweise dem als harmonisch empfundenen Verhältnis des Goldenen Schnittes entspricht.
Die in LaTeX
    empfehlenswerte Art, den Satzspiegel einzustellen, ist die Verwendung einer
    Dokumentenklasse aus dem Paket »KOMA-Script«. Das sind unter
    anderem die Klassen scrartcl,
    scrreprt
    und scrbook. Sie berechnen den
    Satzspiegel nach typografischen Gesichtspunkten und bieten dem Benutzer die
    Parameter [DIV]
    und [BCOR], um die
    Satzspiegelgröße zu steuern. Der
    Parameter [DIV] bestimmt
    dabei über die Seitenteilung die Satzspiegelgröße während man
    mit [BCOR] eine
    Bindekorrektur (Verbreiterung des linken bzw. des inneren Randes) angeben
    kann. Eine typische Angabe der Klassenoptionen könnte etwa so aussehen:
    \documentclass[DIV=10,BCOR=1cm]{scrartcl}
    
    Obwohl es damit natürlich immer noch möglich ist, durch eine zu große
    Wahl von [DIV] einen
    ungünstigen Satzspiegel einzustellen, so erhält man auf diese Weise
    wenigstens konsistente Seitenverhältnisse und gegebenenfalls eine Warnung im
    Logfile.
Verwendet man eine Buchklasse
    wie scrbook oder die
    Klassenoption [twoside] so
    erhält man einen Satzspiegel, der dem zweiseitigen Druck angepasst ist. Auch
    die Konstruktion des zweiseitigen Satzspiegels folgt natürlich
    typografischen Regeln. Sein auffälligstes Kennzeichen, das auch häufig zur
    Verunsicherung führt, ist die unterschiedliche Breite von innerem und
    äußerem Rand. (Anm.: Wir sprechen bei zweiseitigem Layout jetzt bewusst von
    »innen« und »außen« und nicht mehr von
    »links«und »rechts«.) Dabei ist der innere Rand
    schmaler als der äußere Rand. Linke Seiten haben gerade Seitenzahlen, rechte
    Seiten haben ungerade Seitenzahlen. Es ist also völlig korrekt, dass linke
    (gerade) Seiten den breiten Rand links und dass rechte (ungerade) Seiten den
    breiten Rand rechts haben. Der äußere Rand einer Seite ist dabei doppelt so
    breit wie der innere Rand, sodass bei einer aufgeschlagenen Doppelseite die
    drei Weißbereiche (links, mitte, rechts) gleich breit sind.
Zur Einstellung von Satzspiegelgröße und Bindekorrektur ist genauso wie
    bei einseitigem Layout die Verwendung einer Dokumentenklasse aus dem Paket
    »KOMA-Script« und deren
    Parameter [DIV]
    und [BCOR] zu empfehlen. Die
    Bindekorrektur wird dabei den inneren (schmalen) Rändern zugeschlagen und
    der Satzspiegel entsprechend dem durch den Bindeverlust verkleinerten
    Papierformats neu berechnet. Die Zugabe einer Bindekorrektur hat also
    Einfluss auf die Satzspiegelgröße.
Selbstverständlich stehen auch Werkzeuge zu einer völlig ungebundenen
    Einstellung der Seitenlayoutparameter zur Verfügung. Man sollte dieses
    jedoch nur dann tun, wenn Vorgaben zu erfüllen sind, die nicht unbedingt
    typografischen Gesichtspunkten folgen. Vor allem sollte man davon Abstand
    nehmen, die entsprechenden internen Längen von
    LaTeX direkt zu verändern.
    Stattdessen empfiehlt sich die Verwendung von Paketen, die anwendernahe
    Parameter zur individuellen Einstellung anbieten. Es sind dies die beiden
    Pakete typearea
    und geometry. Das
    Paket typearea gehört zum KOMA-Paket und
    ist deshalb auch bei den KOMA-Klassen für die Satzspiegelberechnung
    zuständig. Bei Verwendung einer KOMA-Klasse muss
    also typearea nicht explizit geladen
    werden.
Bei Verwendung von typearea (oder
    einer KOMA-Klasse) kann mit der Anweisung
    \areaset{<Breite>}{<Höhe>}
    
    im Vorspann die Größe des Satzspiegels in physikalischen Längeneinheiten eingestellt werden. Die Seitenränder werden dann passend dazu berechnet und eingestellt.
Eine völlig freie Einstellung des Layouts ist mit dem
    Paket geometry möglich. Es erlaubt die
    explizite Angabe von Parametern
    wie [margin], [left], [right] usw. So
    würden beispielsweise die Anweisungen
    \usepackage{geometry}
    \geometry{hmargin=2cm,top=1cm,bottom=4cm}
    
    den linken und den rechten Rand (die horizontalen Ränder) auf 2 cm einstellen, den oberen Rand auf 1 cm und den unteren Rand auf 4 cm. Eine völlig äquivalente Notation wäre zum Beispiel
    \usepackage{geometry}
    \geometry{hmargin=2cm,vmargin={1cm,4cm}}
    
    Die Beschreibung aller möglichen Parameter und Notationsmöglichkeiten
    würde hier zu weit führen. Es lohnt sich ein Blick in die Dokumentation
    des geometry-Paketes.
Für Konzeptausdrucke zum Korrekturlesen oder um die Seitenumbrüche zu kontrollieren möchte man häufig gerne zwei Dokumentseiten nebeneinander auf eine DIN-A4-Seite im Querformat ausdrucken. Ein Problem dabei ist, dass ohne weitere Vorkehrungen die erste Seite links zu liegen kommt. Im ganzen Konzeptausdruck wären in der Folge linke und rechte Seiten vertauscht. So bekommt man dennoch keinen richtigen Eindruck vom Aussehen einer Doppelseite. Die Kopf- und Fußzeilen stoßen verkehrt herum aneinander, die äußeren Ränder sind innen und umgekehrt. Abhilfe würde eine zusätzliche leere Seite vor der Titelseite schaffen. Diese möchte man aber vermutlich nicht im Hauptdokument haben, nur um vernünftige Konzeptausdrucke zu erhalten.
Eine schöne Möglichkeit, diese Leerseite erst bei der doppelseitigen
    Ausgabe einzufügen bietet das
    Paket pdfpages durch die
    Option [openright] oder
    durch Angabe von {} beim Parameter pages. Um das
    Paket anwenden zu können, muss das auszudruckende Dokument als PDF vorliegen
    und man muss
    wiederum pdflatex, xelatex
    oder lualatex zur Verarbeitung benutzen, also
    wieder direkt PDF ausgeben. Das Dokument
    % Mit pdflatex, xelatex oder lualatex (PDF-Ausgabe) verarbeiten
    \documentclass[a4paper]{article}
    \usepackage{pdfpages}
    \begin{document}
    \includepdf[pages={{},-},
                nup=1x2,
                landscape=true,
                frame=true,
                noautoscale=true,
                scale=0.9,
                delta=0mm 5mm]{din-a5-dokument.pdf}
    \end{document}
    
    zeigt ein Beispiel, mit dem ein Dokument im DIN-A5-Format leicht verkleinert und mit Rahmen um jede Seite doppelseitig auf DIN A4 im Querformat ausgegeben wird.
Eine weitere Möglichkeit stellt die Anwendung von Programmen aus der
    Sammlung psutils dar. In diesem Fall erreicht man ein ähnliches
    Ergebnis durch Bearbeitung von PostScript-Dateien mit den Aufrufen
    psselect -p_ -p- din-a5-dokument.ps temp.ps
    psnup -Pa5 -pa4 -2up -s1 temp.ps din-a4-dokument.ps
    
    
     
    Es sollen hier nur die beiden Pixelformate PNG und JPEG behandelt werden, da sie die beiden wichtigen Fälle von verlustfreier Kompression (PNG) und verlustbehafteter Kompression (JPEG) abdecken. Andere Pixelformate können mit Konversionswerkzeugen (zum Beispiel ImageMagick) leicht in diese Formate gewandelt werden. Typischerweise eignet sich JPEG besser für Fotografien, während PNG eher einfachere Grafiken mit klar abgegrenzten Farbflächen besser komprimiert. Eine allgemeingültige Aussage kann dazu aber nicht gemacht werden. Pixelgrafiken sind jedoch grundsätzlich eine schlechte Wahl für Strichzeichnungen oder Grafiken mit geometrischen Formen und Farbflächen. Derartige Grafiken können viel effizienter, auflösungsunabhängig und beliebig skalierbar in Vektorformaten (z. B. EPS oder PDF) abgelegt werden.
Beide Formate (PNG und JPEG) können
    von pdflatex direkt eingelesen werden, falls
    sich pdflatex im PDF-Modus befindet, d. h.
    wenn direkt PDF ausgegeben wird. Möchte man
    dagegegen latex
    oder pdflatex im DVI-Modus mit
    nachgeschaltetem dvips verwenden (etwa weil man
    auf dem Weg zum PDF einen PostScript-Interpreter benötigt), dann müssen
    diese Pixelformate in das EPS-Format gewandelt werden. Viele Grafikprogramme
    bieten zwar einen EPS-Export an, jedoch nutzen nur wenige von ihnen die
    PostScript-Möglichkeiten zum Einbetten von Pixelgrafiken. Stattdessen
    erzeugen sie massenhaft PostScript-Befehle zum Zeichnen der einzelnen Pixel.
    Es liegt auf der Hand, dass diese Methode sehr ineffizient ist. Ein
    deutlicher Hinweis darauf ist, wenn die EPS-Datei sehr viel größer ist, als
    die ursprüngliche PNG- oder JPEG-Datei.
Ein besserer Weg ist die Verwendung des
    Kommandozeilenprogramms sam2p. Durch die
    Aufrufe
    sam2p input.jpg output.eps
    sam2p input.png output.eps
    
    können die Pixelformate PNG und JPEG sehr viel effizienter in das EPS-Format gewandelt werden. Auch wenn EPS normalerweise eine Vektorgrafik beinhaltet, wird durch diese Umwandlung die Pixelgrafik nicht vektorisiert. Es wird lediglich von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, Pixelgrafiken in PostScript-Code einzubetten. Sowohl EPS als auch PDF können als Containerformate für Pixelinformation genutzt werden. Umfassend Auskunft über die Möglichkeiten dieser beiden Programme und die Bedeutung der Kommandozeilenoptionen gibt die Dokumentation.
Obwohl LaTeX und die Anzeigeprogramme natürlich eine Anzeige in der gewünschten Größe sicherstellen, ist es dennoch zweckmäßig, Pixelgrafiken in genau der gewünschten Pixelgröße einzubetten. Zum einen ist die eingebettete Datenmenge dadurch nicht größer als nötig, zum anderen vermeidet man, dass die Pixelgrafiken von Anzeigeprogramm oder Drucker umskaliert werden müssen, was diese unter Umständen nur mit mangelnder Qualität tun. Dabei ist zu beachten, dass zwischen der Auflösung (in dpi), der Länge (in inch) und der Bildgröße (in px) der feste Zusammenhang
Auflösung/dpi × Länge/inch = Bildgröße/px
besteht. Eine Grafik der Größe 900×600 (Pixel), die mit einer Breite von 3in eingebunden wird, hat also eine Auflösung von 300dpi. Wird die gleiche Grafik mit einer Breite von 6in eingebunden, so ist sie mit 150dpi aufgelöst.
Beispiel: Ein Foto der Größe 2560×1920 soll mit einer Breite von 4in und einer Auflösung von 300dpi eingebunden werden. Verbliebe es der Originalgröße, wäre es jedoch mit 2560px/4in = 640dpi eingebunden. Um die gewünschte Auflösung zu erreichen, kann man die Grafik zunächst zum Beispiel mit
    mogrify -resize 1200 foto.jpg
    
    auf die erforderliche Breite von 300dpi × 4in = 1200px verkleinern und dann per
    \includegraphics[width=4in]{foto}
    
    wie gewünscht einbinden. Die direkte Verwendung der Einheit inch
    erleichtert die Rechnung und vermeidet Rundungsfehler, ist also aus diesem
    Grund empfehlenswert, jedoch nicht zwingend notwendig. Die explizite
    Größenangabe bei \includegraphics
    kann weggelassen werden, wenn die Grafik selbst die Information über die
    Auflösung mitbringt, sodass sie von
    LaTeX ausgewertet werden kann.
    Dies erreicht man durch
    sam2p -m:dpi:-300 foto.jpg foto.eps
    
    wobei im EPS die BoundingBox entsprechend der Pixelanzahl und der angegebenen Auflösung (in diesem Beispiel 300dpi) gesetzt wird. Die Formate JPEG und PNG unterstützen direkt die Angabe einer Auflösung in der Datei. Sie kann durch
    mogrify -density 300 foto.jpg
    
    auf den im Beispiel gewünschten Wert 300dpi gesetzt werden. Bei JPEG- und
    PNG-Dateien, welche keine Auflösungsinformation beinhalten und bei denen die
    Größe auch nicht bei \includegraphics
    festgelegt wird, wendet pdflatex den Wert
    von \pdfimageresolution an, der in der Präambel
    gesetzt werden kann und der per Default auf 72dpi steht.
biblatex verwendet Labels, um die
    Datensätze in den Bibfiles eindeutig zu referenzieren. Für die Wahl der
    Labels gibt es (außer dem erlaubten Zeichenvorrat) keine Regeln. Eine häufig
    verwendete und durchaus zweckmäßige Strategie ist der Aufbau der Labels aus
    Autorennamen und Erscheinungsjahr. Ein Problem entsteht jedoch, wenn ein
    Autor innerhalb eines Jahres mehrere Veröffentlichungen aufweist. Um die
    Eindeutigkeit wieder herzustellen, könnte man im Label zusätzlich eine
    laufende Nummer einführen. Allerdings ist damit der Rückschluss vom Label
    auf die Veröffentlichung nicht mehr einfach möglich. Deutlich
    aussagekräftiger als eine laufende Nummer ist die Verwendung der Seitenzahl
    der ersten Seite zum Aufbau des Labels. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass
    zwei Veröffentlichungen des selben Autors im gleichen Jahr auch mit der
    gleichen Seitenzahl beginnen. Ein Vorschlag wäre beispielsweise der Aufbau
    von Labels nach folgendem Muster:
    <Nachname des Erstautors>:<Erscheinungsjahr>:<Erste Seitenzahl>
    
    Diese Vorgehensweise hat auch den großen Vorteil, dass das Label praktisch auf der ersten Artikelseite steht. Wenn man die Veröffentlichung in den Händen hält, kennt man sofort auch das zugehörige Label. Ein Beispiel-Datensatz könnte etwa so aussehen:
    @Article{hill:1994:294,
    author       = {Hill, D. A.},
    title        = {Electronic Mode Stirring for Reverberation Chambers},
    journaltitle = {IEEE Transactions on Electromagnetic Compatibility},
    date         = {1994-11},
    volume       = {EMC-36},
    number       = {4},
    pages        = {294-299},
    langid       = {english},
    }
    
    
     
    Im Mathematiksatz haben sämtliche Symbole dominierend die Bedeutung einer
    Variablen und sind deshalb nach ISO-Standard kursiv zu setzen. Dies
    entspricht (weitgehend) auch dem Normalverhalten von
    LaTeX. Dort werden alle
    Symbole und auch die griechischen Kleinbuchstaben kursiv gesetzt. Lediglich
    bei griechischen Großbuchstaben kommt die aufrechte Variante zum Einsatz.
    Dies ist im Schriftsatz einiger Länder tatsächlich üblich, geht aber nicht
    konform mit den ISO-Regeln für den Mathematiksatz. Das
    Paket isomath korrigiert dieses Verhalten
    für die in LaTeX
    voreingestellte Schriftfamilie und bietet zusätzlich weitere nützliche
    Befehle und Konfigurationsmöglichkeiten. Andere Mathematik-Schriftpakete wie
    zum
    Beispiel kpfonts, newtxmath
    oder mathdesign besitzen eigene
    Paketoptionen, um die Form der griechischen Großbuchstaben zu steuern.
    Aufrechte griechische Buchstaben benötigt man weiterhin zum Setzen von
    bestimmten physikalischen Einheiten wie etwa das Ohm (Ω) oder das Mikrovolt
    (μV). Für diese Fälle sollte auf das hochentwickelte
    Paket siunitx zurückgegriffen werden. Es
    implementiert sehr komfortable und konfigurierbare Funktionen zum korrekten
    Satz von Zahlenwert und Einheit unabhängig von Textmodus oder
    Mathematikmodus.
Bei der Vergabe von aussagekräftigen Namen für Querverweise kommt es
    häufig vor, dass in einem Abschnitt der gleiche Name sowohl für den
    Abschnitt selbst, als auch für eine Gleichung und noch für ein Bild passend
    wäre. Aus Gründen der Eindeutigkeit ist es jedoch nicht möglich, den
    gleichen Namen mehrmals zu vergeben. Ein Trick, der dieses dennoch
    ermöglicht, ist die Unterscheidung der Verweisziele durch ein Präfix im
    Bezeichner. Es erweist sich als nützlich, die Gattung des Verweiszieles
    (Abschnitt, Gleichung, Bild, etc.) in das Präfix zu packen und dem
    eigentlichen Namen beispielsweise sec:,
    eq:,
    fig: oder tab:
    voranzustellen. Diese Vorgehensweise ähnelt damit der Verwendung von
    Namensräumen in der Programmiertechnik. Es ist der Übersichtlichkeit sehr
    zuträglich, dieses grundsätzlich zu tun, nicht nur dann, wenn ein
    Namenskonflikt aufzulösen ist. Das folgende Codebeispiel zeigt, wie auf
    diese Weise der Name »Logarithmus« für verschiedene Verweisziele
    gleichzeitig verwendet werden kann.
    \section{Der Logarithmus}
    \label{sec:logarithmus}
    \begin{equation}
      \log_b (a) = \dfrac{\ln (a)}{\ln (b)}
      \label{eq:logarithmus}
    \end{equation}
    \begin{figure}
      \centering
      \includegraphics{logarithmus}
      \caption{Verlauf der Funktion $y = \ln (x)$.}
      \label{fig:logarithmus}
    \end{figure}
    Abschnitt \ref{sec:logarithmus} behandelt die wesentlichen Eigenschaften der
    Logarithmusfunktion. In Abb.~\ref{fig:logarithmus} ist der Verlauf des
    natürlichen Logarithmus $y = \ln (x)$ dargestellt. Der Logarithmus zu einer
    beliebigen Basis $b$ kann durch die Beziehung \eqref{eq:logarithmus} auf den
    natürlichen Logarithmus zurückgeführt werden.
    
    
     
    In Office-Programmen wird ein Absatzende gewöhnlich durch die Eingabe des
    Zeichens ¶ markiert. Meist führt die Mehrfacheingabe des Absatzendezeichens
    auch zu einer Vergrößerung des Vertikalabstands. Bedingt durch diese
    Gewohnheit wird auch in LaTeX
    häufig versucht, die gewünschte Vertikalgliederung durch mehrfache
    Absatzenden oder mehrfache erzwungene Zeilenumbrüche zu erzeugen. In
    LaTeX können dadurch Dinge
    passieren, die der Anwender nicht erwartet hat. Das liegt daran, dass diese
    Vorgehensweise semantisch unsinnig ist und von
    LaTeX auch ganz anders
    umgesetzt wird. Das Ende eines Absatzes wird in
    LaTeX durch eine Leerzeile
    oder durch die Anweisung \par markiert. Ob
    dabei ein Vertikalabstand entsteht oder nicht, ist in der Dokumentenklasse
    verankert. Ebenso bewirkt die Eingabe
    von \\ ein erzwungenes Zeilenende,
    es beendet nicht den laufenden Absatz. Beide Varianten (Absatzende und
    Zeilenende) sind das falsche Mittel, um Vertikalabstand zu erzeugen.
    Innerhalb eines Absatzes erzeugt
    LaTeX Blocksatz. Ein
    erzwungenes Zeilenende steht dazu im Widerspruch und auch mehrfach
    aufeinanderfolgende Zeilenenden sind semantisch relativ sinnfrei, weil man
    eine leere Zeile nicht beenden kann.
    LaTeX gibt dazu entsprechende
    Fehlermeldungen aus. Möchte man beispielsweise eine abgesetzte Adresse
    angeben, dann sollte man es so nicht machen:
    % Beispiel für schlechten LaTeX-Stil. So *nicht* machen:
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    Axel Schweiß    \\
    Miefweg 55      \\
    01001 Urinstein \\[5mm]
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    Ist tatsächlich die explizite Angabe von Vertikalabstand erwünscht, so
    kann dieser nur zwischen zwei Absätzen (also nachdem der laufende
    Absatz beendet wurde) mit \vspace angegeben
    werden. Es besteht auch die Möglichkeit, die
    Syntax \\[<Länge>]
    zu verwenden. Dieser Abstand befindet sich dann allerdings innerhalb eines
    Absatzes, der wegen des erzwungenen Zeilenendes auch nicht im Blocksatz
    aufgebaut werden sollte. Erzwungene Zeilenenden sind nur in Umgebungen
    sinnvoll, in denen kein Blocksatz stattfindet,
    etwa {flushleft},
    {flushright}
    oder {center}. Die
    Verwendung dieser Umgebung ist meist auch der richtige Weg, das Gewünschte
    zu erreichen. Das obige Beispiel der abgesetzten Adresse sollte wegen der
    festen Zeilenumbrüche auch im Flattersatz gesetzt werden.
    Die {flushleft}-Umgebung
    sorgt dabei auch gleich für den Vertikalabstand, um die Adresse
    abzusetzen:
    Lorem ipsum dolor sit amet, consectetuer
    adipiscing elit. Etiam lobortis facilisis sem.
    \begin{flushleft}
      Axel Schweiß \\
      Miefweg 55   \\
      01001 Urinstein
    \end{flushleft}
    Nullam nec mi et neque pharetra sollicitudin.
    Praesent imperdiet mi nec ante. Donec ullamcorper,
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    Wie im Abschnitt Seitenlayout beschrieben, ist der Satzspiegel bei zweiseitigem Layout nicht auf dem Papier zentriert. Dabei führt es häufig zu Verwunderung, dass LaTeX die Titelseite im Satzspiegel einer ungeraden Seite setzt und sie nicht zentriert. Das Verhalten von LaTeX ist (auch) hier völlig korrekt. Vielmehr ist es so, dass häufig »Titelseite« und »Buchdeckel« verwechselt werden. Der Buchdeckel ist die Vorderseite des Einbandes aus Hartkarton, der den Buchblock umschließt. Er besitzt meist eine eigene Gestaltung, die nicht an die Gestaltung der Buchseiten gebunden ist. Weil der Einband aus einem völlig anderen Druckmedium besteht als der Buchblock, werden er und der Buchblock auch in getrennten Prozessen hergestellt. Es ist daher sinnvoll, den Buchdeckel in einem eigenen Dokument oder auch visuell mit einem Grafikprogramm zu gestalten. Dies entspricht auch seinem Verhältnis zum Rest des Buches. Die Titelseite ist hingegen Teil des Buchblocks und wird auch heute noch meist vom vorhergehenden Schmutztitel vor Verschmutzung geschützt (daher der Name). Die Titelseite ist daher eine ungerade Seite innerhalb des Buchblocks und genau diese Titelseite wird von LaTeX erzeugt.
Bevor man sich an die freie Gestaltung einer eigenen Titelseite mit
    der {titlepage}-Umgebung
    macht und sich eine neue Vertikaleinteilung überlegt, lohnt es sich übrigens
    zu prüfen, ob man nicht mit den erweiterten Titelseiten-Feldern der
    KOMA-Klassen bereits zurechtkommt. Zusätzlich zu den
    Feldern \title,
    \author und \date
    bieten die KOMA-Klassen nämlich noch die
    Felder \subtitle,
    \titlehead,
    \subject
    und \publishers. Diese können genutzt werden,
    um weiteres Material auf der Titelseite an typografisch wohlüberlegten
    Positionen unterzubringen. Es sei dazu auch betont, dass es nicht verboten
    ist, innerhalb dieser Felder auch Grafiken oder Tabellen zu verwenden, was
    erhebliche Gestaltungsspielräume bietet. Die Titelseite eines technischen
    Berichtes könnte damit beispielsweise so erzeugt werden:
    \documentclass{scrreprt}
    \usepackage[T1]{fontenc}
    \usepackage[scaled=0.92]{helvet}
    \usepackage{mathpazo}
    \usepackage[main=ngerman]{babel}
    \usepackage{pstricks}
    \begin{document}
    \titlehead{%
      \centering Institut für Spitzenforschung \\
                 der Galaktischen Fortschrittsgesellschaft%
               }
    \subject{-- Arbeits- und Ergebnisbericht --}
    \title{Kraftstoffe mit Optisch Aktiver Inversionstemperatur}
    \author{Claire Grube \and Isaac Nix \and Reiner Unsinn}
    \date{April 2012}
    \publishers{%
      \psframebox[cornersize=absolute,
                  linearc=1.5mm,
                  framesep=3mm]{Projektkennzeichen ROZ\,110}%
                }
    \maketitle
    \end{document}
    
    
     
    Durch den Aufruf von latex wird das
    Zwischenformat DVI erzeugt während durch den Aufruf
    von pdflatex direkt PDF geschrieben wird. Beides
    hat sowohl Vorteile als auch Einschränkungen, die im Folgenden auch kurz
    angesprochen werden. Eine verbreitete Fehlinformation ist jedoch, dass
    man pdflatex benutzen müsse, um
    Hyperlinks (mit dem Paket hyperref) und
    optischen Randausgleich (mit dem
    Paket microtype) zu erhalten. Beides
    funktioniert auch bei DVI-Ausgabe, wobei für den optischen Randausgleich
    aber in jedem Fall pdf(e)tex (im DVI-Modus oder im
    PDF-Modus) benötigt wird.
Moderne TeX-Distributionen verwenden inzwischen
    pdf(e)tex als Typesetter für beide Formate
    latex und
    pdflatex. In diesem Fall
    bedeutet latex also im Grunde
    »pdflatex im DVI-Modus«. Daher funktioniert mit
    aktuellen TeX-Distributionen der optische
    Randausgleich auch mit latex.
Dennoch kann es Gründe geben, sich gezielt für DVI- oder PDF-Ausgabe zu
    entscheiden. Wenn direkt PDF ausgegeben wird, spart man sich
    Zwischenschritte. Die Funktion »font expansion« des
    Paketes microtype lässt sich sinnvoll nur
    bei direkter PDF-Ausgabe nutzen, weil bei DVI-Ausgabe die expandierten
    Metriken für den DVI-Treiber vorgehalten werden müssten. Außerdem
    kann pdflatex direkt umbrochene Hyperlinks
    erzeugen, bei DVI-Ausgabe wird dazu die Hilfe des
    Paketes breakurl benötigt.
Möchte man allerdings die mächtigen Möglichkeiten eines
    PostScript-Interpreters zur Erzeugung von Grafiken nutzen, dann fällt sein
    Fehlen bei direkter PDF-Ausgabe natürlich unangenehm
    auf. pdflatex kann beim Schreiben von PDF (noch?)
    keinen PostScript-Code interpretieren. latex kann
    PostScript-Code jedoch in die DVI-Datei schreiben und seine Ausführung dem
    PostScript-Interpreter überlassen, der dann ins Spiel kommt, wenn die
    PostScript-Datei mit GSview betrachtet, an einen PostScript-Drucker
    geschickt oder per ps2pdf nach PDF gewandelt wird.
    Für pdflatex muss jeglicher PostScript-Code vor
    dem Lauf interpretiert und nach PDF gewandelt werden. Dies geschieht dann,
    wenn man EPS-Grafiken per epstopdf nach PDF
    wandelt. Möchte man im Dokument Grafiken mit dem PostScript-basierten Paket
    PSTricks erzeugen aber dennoch direkt PDF ausgeben, kann man diese
    Vorabkonversion mit dem Paket pst-pdf
    automatisieren.
(La)TeX unterscheidet bei der Umsetzung der Eingabe zwischen Text- und Mathematikmodus. Ein Grund dafür liegt in der sehr unterschiedlichen Bedeutung von Buchstaben in Fließtext und als mathematische Variable. Daraus resultiert auch eine grundsätzlich andere typografische Behandlung von Zeichenketten im Mathematikmodus. Für eine korrekte Typografie ist daher die klare Unterscheidung zwischen Formelmaterial und Text unerlässlich.
Ein Aspekt, bei dem dieses zum Tragen kommt, ist die Angabe von
    physikalischen Größen mit Zahlenwert und Einheit. Die Einheit einer
    physikalischen Größe wird stets aufrecht gesetzt, während mathematische
    Variable zu ihrer Kennzeichnung kursiv gesetzt werden. Diese Unterscheidung
    ist sehr wichtig, denn nur dadurch kann beispielsweise die Masse m
    von der Einheit m (Meter) unterschieden werden. Zudem sind die Abstände
    zwischen Zahl und Buchstabe bei der zweifachen Masse 2m anders als
    bei der Länge 2 m (2 Meter). Bei der physikalischen Größe ist
    zwischen Zahlenwert und Einheit ein Halbgeviert Festausschluss zu setzen,
    welches in LaTeX durch den
    Befehl \, erreicht wird. Die richtige Eingabe in
    LaTeX ist beispielsweise
    Bei einem Wurf wird die Masse $2m$ über die Entfernung 2\,m geschleudert.
    
    Bei Verwendung des Paketes siunitx zur
    Eingabe von physikalischen Größen kann der zugehörige
    Befehl \SI sowohl im Text- als auch im
    Mathematikmodus verwendet werden, die Einheit wird stets aufrecht und mit
    richtigem Abstand gesetzt. Insbesondere werden auch negative Vorzeichen
    stets korrekt als Minuszeichen und nicht als Trennstrich gesetzt.
    Bei einem Wurf wird die Masse $2m$ über die Entfernung \SI{3}{\m}
    an den Ort $x=\SI{-2}{\m}$ geschleudert.
    
    Ein weiterer Punkt ist die Eingabe von Text innerhalb des
    Mathematikmodus. Hier ist es falsch, den Text in der Eingabedatei ohne
    weitere Markierung einfach hinzuschreiben, da er sonst wie eine Folge von
    mathematischen Variablen behandelt wird und daher kursiv und mit für
    Fließtext völlig falschen Zwischenabständen gesetzt würde. Für die Eingabe
    von Text im Mathematikmodus ist die Verwendung des
    Befehls \text aus dem
    Paket amsmath zu empfehlen:
    % Falsch! So *nicht* machen:
    \begin{equation}
      Leistung = \dfrac{Energie}{Zeit}
    \end{equation}
    % Richtig:
    \begin{equation}
      \text{Leistung} = \dfrac{\text{Energie}}{\text{Zeit}}
    \end{equation}
    
    
     
    Der gewöhnliche Fußnotenmechanismus, bei dem die Fußnoten am Fuß der
    Seite gesetzt werden, kann nicht angewendet werden, wenn die Fußnote in eine
    Gleitumgebung ({figure}
    oder {table}) verweisen
    soll. Für das Problem, dass die Fußnote dann mit der Gleitumgebung
    mitgleiten aber außerhalb gesetzt werden müsste, existiert gegenwärtig keine
    praktikable Lösung. Jedoch können Fußnoten dann innerhalb einer
    Gleitumgebung verwendet werden, wenn man den Inhalt der Gleitumgebung
    (ohne \caption) in
    eine {minipage}-Umgebung
    packt, sodass die Fußnoten auch innerhalb
    der {minipage} und damit
    innerhalb der Gleitumgebung gesetzt werden.
Fußnoten verwenden innerhalb
    von {minipage}-Umgebungen
    den Zähler mpfootnote. Möchte man
    innerhalb einer {minipage}
    also die Darstellung des Fußnotenzählers ändern, so ist nicht das
    Makro \thefootnote sondern das
    Makro \thempfootnote umzudefinieren (siehe
    Codebeispiel unten).
Soll eine Fußnote auf mehr als eine Stelle verweisen, so lässt sich das
    mit dem Makro \footnotemark erreichen.
    Allerdings verwendet \footnotemark immer das
    Zählersymbol für Fußnoten auf der Hauptseite. Möchte man dieses Makro
    innerhalb einer {minipage}
    verwenden und zusätzlich die Fußnotensymbole ändern, dann müsste man die
    beiden Makros \thefootnote
    und \thempfootnote identisch umdefinieren. Eine
    elegantere Lösung bietet das
    Paket footmisc, welches zur Verwendung
    in {minipage}-Umgebungen das
    Makro \mpfootnotemark bereitstellt. Das
    folgende Codebeispiel demonstriert die Anwendung:
    \documentclass[captions=tableheading]{scrartcl}
    \usepackage[T1]{fontenc}
    \usepackage[main=ngerman]{babel}
    \usepackage{footmisc}
    \begin{document}
    \begin{table}
      \caption{Tabellenüberschrift}
      \begin{minipage}{\linewidth}\centering
        \renewcommand{\footnoterule} {}
        \renewcommand{\thempfootnote}{\fnsymbol{mpfootnote}}
        \begin{tabular}{ll}
          A                   & B                   \\
          C\mpfootnotemark[1] & D\mpfootnotemark[1] \\
        \end{tabular}
        \footnotetext[1]{Eine Fußnote mit Mehrfach-Verweis}
      \end{minipage}
    \end{table}
    \end{document}
    
    In diesem Codebeispiel wird auch gleich die
    Option [captions=tableheading]
    der KOMA-Script-Klassen verwendet, um Tabellenüberschriften statt
    Tabellenunterschriften zu setzen. Ferner wird die Fußnotentrennlinie
    unterdrückt, weil diese in aller Regel unterhalb der Fußlinie der Tabelle
    störend wirkt.